Nachfolgend das Prüfschema
einer ordentlichen Kündigung, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
1.
Kündigungserklärung
a.
Kündigung
ist als empfangsbedürftiges Willenserklärung ein einseitiges Rechtsgeschäft
(Prüfung auf Willensmängel, Bedingungsfeindlichkeit, Geschäftsfähigkeit des
Erklärenden/…)
b.
Ist
die Kündigung Wirksam geworden (Abgabe, Zugang, Vollmacht)? (§§ 130 ff.)
c.
Schriftform
eingehalten (insbesondere mit Unterschrift)? (§ 623, § 126 BGB)
2.
Kündigungsfrist nach § 622 BGB
3.
Anhörung
des Betriebsrats
a.
Betriebsrat
muss angehört werden (§ 102 BetrVG)
4.
Besonderer
Kündigungsschutz
a.
Liegt
ein besonderer Kündigungsschutz vor, z.B. weil Schwanger, Schwerbehindert,
Betriebsrat … (z.B. §§ 9 MuSchG, 85 ff. SGB IX, 15 ff. KSchG)
5.
Allgemeiner
Kündigungsschutz nach KSchG
a.
Anwendbarkeit
des KSchG
i.
Persönlicher/Subjektiver
Anwendungsbereich – man muss Arbeitnehmer sein und mindestens länger als sechs
Monate beim entsprechenden Arbeitgeber angestellt gewesen sein (§ 1 I KSchG)
ii.
Sachlicher/Objektiver
Anwendungsbereich – weniger als 6 bzw. 11 (nach 31.12.2003) Arbeitnehmer(§ 23 I
S. 2, 3 KSchG)
iii.
Falls
KSchG nicht anwendbar, allgemeine Kontrolle nach §§ 138, 242 BGB
b.
Soziale
Rechtfertigung der Kündigung
i.
Verhaltensbedingte
Kündigung (i.S.v. § 1 II KSchG)
1.
Abmahnung
erforderlich
2.
Interessensabwägung
nach Einzelfall
ii.
Personenbedingte
Kündigung (i.S.v. § 1 II KschG)
1.
Versetzung
an anderen Arbeitsplatz möglich?
2.
Interessensabwägung
nach Einzelfall
iii.
Betriebsbedingte
Kündigung (i.S.v. § 1 II KschG)
1.
Dringendes
betriebliches Erfordernis?
2.
Keine
Möglichkeit den Arbeitnehmer weiter zu beschäftigen?
3.
Sozialauswahl
gemäß § 1 III KSchG
c.
Klagefrist nach §§ 4,5,7 KSchG